Eintauchen mal anders

Wenn es eine Extremsportart gibt, die ich besonders bewundere, dann ist das Cliff Diving. Das Klippenspringen ist eine der härtesten Disziplinen, die ich kenne.

Leider ist meine Heimatregion bzw. Deutschland an sich eher weniger mit hohen Klippen und rauschenden Meeren gesegnet, sodass es nicht ganz einfach ist, eine Möglichkeit zum Klippenspringen zu finden. Ein paar tolle Spots gibt es aber schon. Um dir einen besseren Einblick zu bieten, habe ich die wichtigsten Fragen zum Thema Cliff Diving zusammengefasst. Damit solltest du einen ersten Überblick bekommen:

1. Was ist Cliff Diving überhaupt?

Der deutsche Begriff Klippenspringen trifft den Nagel auf den Kopf. Es geht tatsächlich darum, von hohen Klippen in das kühle Nass darunter zu springen, je höher und spektakulärer, desto besser. Vielleicht kennst du das Turmspringen von olympischen Wettbewerben. Auch beim Klippenspringen geht es darum, möglichst perfekt und – idealerweise akrobatisch – einzutauchen. Dass alles draußen in der Natur stattfindet, macht es spannender und schwieriger.

2. Was ist so gefährlich daran?

Bist du schon mal vom höchsten Turm des Freibades ins Wasser gesprungen? Und dann am besten noch so übel aufgekommen, dass du aussahst, als sei deine Brust mit dem Bügeleisen traktiert worden?

Immer wenn ich ans Cliff Diving denke, muss ich an diesen furchtbaren Schmerz denken, als ich damals peinlicherweise einen heftigen Bauchplatscher hingelegt habe. Jedenfalls hast du diesen Schmerz vielleicht schon einmal erlebt. Nun stell dir vor, du springst aus hoch höherer Höhe ins Wasser, versuchst dich dabei in Akrobatik und kommst doch nicht auf, wie geplant…

Das wird nicht gut enden, denn bei der Geschwindigkeit, die du aufnimmst und der Höhe, von der du springst, verwandelt das Wasser sich in eine harte Betonplatte, auf die du in vollem Tempo aufknallst. Selbst viele Profis brechen sich regelmäßig Knochen oder verletzen sich Gelenke. Vor allem bei Freizeit-Wettbewerben ist es gefährlich, wenn die Wassertiefe nicht richtig abgeschätzt wurde. Beim Klippenspringen kannst du dich, wenn du vorher nicht richtig trainiert hast und nicht perfekt abspringen kannst, richtig böse und schwer verletzen.

3. Gibt es internationale Wettbewerbe?

Der berühmteste Wettkampf ist bestimmt die Red Bull Cliff Diving World Series. Wenn du online danach suchst, findest du abgefahrene Stunts und akrobatische, beeindruckende Sprünge. Auf internationaler Ebene finden solche Turniere seit 1997 statt, sie sind also noch relativ jung. Es werden – wie bei Wettbewerben und World Cups üblich – Punkte für die Schwierigkeit, Ausführung und das Eintauchen vergeben.

Bei der Schwimm-Weltmeisterschaft ist Cliff Diving sein 2013 dabei. Da passt es doch perfekt, dass dieses Jahr im Sommer WM ist. Schalte unbedingt die Schwimm-Meisterschaft vom 15. bis zum 21. Juli 2017 ein, um einen ersten Eindruck vom Klippenspringen zu gewinnen!

4. Wo kann ich in Deutschland Klippenspringen?

Zwar gibt es in Europa noch bessere Spots für diese Extremsportart, aber eine besonders klasse Region gibt es dennoch: die Buchenegger Wasserfälle. Auch Einsteiger werden hier zurechtkommen, denn du kannst schon bei 12m-Sprüngen beginnen. Das ist aber noch lange nicht das Ende, denn die Wasserfälle bieten auch die Gelegenheit für 30m-Sprünge. Diese solltest du jedoch nicht einfach springen, wenn du blutjunger Amateur bist – es besteht echte Lebensgefahr.

Die Reise kann auch über die Grenze gehen? Dann lege ich dir die Falkensteinwand in Österreich (bis zu 28m), Sisikon in der Schweiz (26m) und für Anfänger Menorca in Spanien (von 7m-18m) und den Gardasee in Italien (5m-30m) ans Herz. Viel Spaß und guten Sprung!